Bergbau in Kirchdornberg.
Was heute nur noch die alteingesessenen Dornberger wissen über: 4 Jahrhunderte hat man in Kirchdornberg Kohle abgebaut. Vom Beginn des 16.Jahrhundeerts bis 1923. Durch die Auffaltung der Gesteinsschichten des Teuto ist die Kohle bis
an die Oberfläche gekommen. Nach mündlicher Überlieferung soll auf dem Hofe Hegerfeld am Bußberg ein Zimmermann beim Bau einer Scheune die Steinkohle entdeckt haben. Beim Ausheben eines Pfostenloches fand er ein Kohlenest, dessen „schwarze Erde“ beim Anzünden eines Holzfeuers , zu brennen anfing. Es hat also zu Beginn ein oberflächennahen Abbau gegeben in Gruben, sogenannten Pingen. Später drang man dann tiefer in den Berg hinein und schließlich ging man dazu über mit großem Aufwand Schächte und Stollen anzulegen. Im Grubenfeld haben sich insgesamt 10 namentliche Schächte an drei abbauwürdigen Flözen befunden. Das mächtigste Flöz hatte eine Breite von 91 cm. 1.5 Km von der Kirche entfernt befand sich der tiefste Schacht der Zeche Friedrich Wilhelms Glück, mit 135m Tiefe.
Das heute dort vorhandene Wohnhaus ist aus dem ehemaligen Zechenhaus entstanden. Die alten Klinkersteine sind wieder vermauert worden und auch die Architektur ist weitgehend erhalten geblieben. Auch sind die Fundamente der Querstreben des ehemaligen Förderturms noch gut sichtbar. Insgesamt waren die Flöze nicht so stark wie im Ruhrgebiet. Das Grubenfeld hatte um 1 840 eine Ausdehnung in Nord-Süd Richtung von 954 Lachtern (1908m) und 325 Lachtern
(650m) in Ost-West-Richtung. Das Grubenfeld befand sich zwischen den Höfen Hegerfeld und Kröger und von dort bis zum Pfarrhaus. 1803 beschäftigt die Zeche „Friedrich Wilhelm Glück“ bis zu 40 Männer-1Kohlemesser, 10 Kohlenhauer,11 Gedingehauer,8 Schlepper und 10 Haspelknechte. Es wurde ein 700m langer Entwässerungsstollen vom Kirchdorf in den Berg getrieben. Der Bergbau ist immer wieder eingestellt und nach einiger Zeit wieder neu angefahren.
Der Bau der Köln-Mindener Eisenbahn führte zur Konkurrenz mit der höherwertigen Ruhrkohle. Als jedoch nach dem 1.Weltkrieg die Kohle wieder knapp in Deutschland wurde, weil die saarländische Kohle als Reparation nach Frankreich ging, gab es in Kirchdornberg erneut ein kurzes „Comeback“ der Zeche.
Jürgen Benne
Qellennachweis:
Gustav Griese: Bergbau in Ravensberg
Erich Jörding : Dornberg unter Tage
Hans Joachim Sternberg
Heinz-Dieter Zutz : Der Steinkohlenbergbau in Bielefeld-Dornberg